Von 9000-8000 v. Chr. bis Geburt Christi

9000- 8000 v. Chr

Funde aus der Mittelsteinzeit: Etwa 2,5 km SSO der Kirche in Aitrach liegt auf der Nordspitze der "Breitenbacher Köpfe", einem westlich der Iller sich in N-S-Richtung erstreckenden Höhenzug, ein einzelner Hof. Etwa 0,25 km SO dieses Hofes wurden auf einer erst im 19.Jh. gerodeten Ackerfläche mesolithische Funde, meist Abfall und einige wenig mäßig retuschierte Geräte, im wesentlichen Radiolarit, aufgelesen. Verbleib: Städt. Museum Memmingen. [Fundberichte aus Schwaben, NF 16, Stuttgart 1962]
Feuersteingeräte und Abschläge weisen die Fundstelle als Wohnplatz der Mittelsteinzeit (8.-5.-Jh. v. Chr.) aus. Mit Spuren von Hausgrundrissen, Herdstellen, Gruben und weiteren Siedlungsfunden aus Knochen und Stein ist zu rechnen. (Parz. 862 TK 8026 SO-Teil FK SO-5869)[Ortsakten LDA Tübingen]

In der mittleren Steinzeit nur Lagerplätze meist auf der Höhe als archäologische Quellen
Mittelsteinzeit: Beim Kameralhof Altmannshofen Funde der Mittelsteinzeit nach: Krahe 204 Nr.5

Funde aus der Urnenfelderzeit in Aitrach-Marstetten [Das Land Baden-Württemberg Bd. VII, S.629]

13.Jh.v. Chr.

Grabfund der Spätbronzezeit beim Bahnhof Marstetten. An Beigaben waren den Bestatteten ein Armring, ein reich verziertes Nadelpaar und ein Stück Bernstein mit ins Grab gegeben. (100 m SO vom Bahnhof Marstetten) [LDA Ortsakten Tübingen]

8.-6.Jh.v. Chr

Grabhügel, vermutlich der Hallstattkultur, der Brand und Körperbestattungen mit Beigaben (Waffen, Tracht- und Schmuckgegenstände, Keramik) enthält. (Innerhalb der Schanze St. Johann) [Ortsakten Landesdenkmalamt Tübingen]
Ringwall auf dem Buchkapf aus der Hallstattzeit D, die Zeit der späten Königsgräber [Entwurf Märkische Gedenktafeln] Buchkapf: angebl. Keltische Fliehburg [Linsenbolz]

6.-4.Jh.v. Chr.

jüngerer Abschnitt der Hallstattzeit=frühe Eisenzeit –Fürstenhügel
Hallstattzeit; Fund im Gemeindegebiet Aichstetten: 120 m südlich vom Hof Klausstich und 120 m westlich der Straße nach Aitrach in weiter Ebene ein Grabhügel, der 1900 einen Durchmesser von 32 m bei einer Höhe von 2,8 m hatte. Das öste. Drittel des Hügels, zum Teil schon auf der Gemarkung Breitenbach liegend, war damals schon abgetragen, der übrige Teil lag im Wald Hart. Dieser ist seit Jahren gerodet, der Hügel wurde 1928/29 bis auf einen 2 m hohen Teil am Nord- und Südwand abgetragen. Er besteht aus Lehm mit Sand und Kies vermengt.
Schon 1830 ist der Hügel vom Fürsten von Waldburg-Zeil untersucht worden....
Oktober 1929 beobachtete S. Durchlaucht Fürst Waldburg-Zeil, daß bei der fortschreitenden Ausbeutung des Hügels zur Kies- und Sandgewinnung auf der Hügelsohle sich reichlich Holzkohle fand. In 1,5 m Höhe war an der Arbeitsstelle eine starke Kohlenschicht (nach Paret S.212 werden im älteren Abschnitt der Hallstattzeit wurden die Toten auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die Asche zur ebenen Erde beigesetzt...Bronzebeigaben sind selten) angeschnitten, über der sich Reste von Bronzebeigaben zeigten. Es sind:
a) Ein Gürtelblech in kleinen Bruchstücken. In getriebene Arbeit sind dargestellt Reihen von stark stilisierten Pferdchen von 9 mm Höhe...Unmittelbar unter dem Gürtelblech lagen Reste eines Tierfelles; b) zwei Armringe.. c) eine Pukenfibel,  d) eine dünne Nadel, e) ein 1 cm großes Ringchen... weitere 6 Bestattungen will der Besitzer in der Mitte des Hügels auf der Sohle angetroffen haben...
Auf der Weide östlich und nordöstlich von diesem großen Hügel erkennt man auf der Markung Breitenbach 3-4 stark abgeflachte Hügel. Die von Paulus genannten 4 Hügel lagen im Südteil des Hart, etwa 0,7 km SW.
Aus: Fundberichte aus Schwaben, Neue Folge V, 1928-1930, S. 37-38; mit Abbildung der Fibel. ? Fundstücke vermutlich Landesmuseum ?
5 Grabhügel im Südteil des Hart 2,5 km NNO und 5 weitere im nördlichen Teil 3 km NNO, darunter einer von 3 m Höhe (den Paret auf S. 213 aufgrund der Größe zu den Fürstengrabhügeln rechnet), Westl. von Aichstetten erhebt sich der Blutschberg mit einer etwa 500 m langen und bis zu 70 m breiten Hochfläche, deren Ostteil durch zwei Abschnittsgräben und Wälle zu einer Fliehburg gestaltet ist (vorgeschichtlich mit mittelalterlicher Verstärkung ?). Wenig NO davon zeigt der Buchkopf an seiner Nordostecke eine durch Wall und Graben geschaffenene Befestigung. Die Höhe 3 km SW Aitrach, S vom Hof St. Johann, trägt eine Fliehburg, die eigentliche "Königsburg" mit sehr tiefem Graben und klein, wohl mittelalterlich. Die äußere Abschnittsbefestigung anscheinend vorgeschichtlich. [Oscar Paret, Württemberg in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, 1961, S.272-273]
Im Bereich des Waldes (Hart) befinden sich nun Grabhügel, 4 davon sind in dem mehr südlichen Theile desselben gelegen, einer aber, der größte, liegt an dessen östlicher Grenze....indeß sollen nach der Erzählung alter Männer der Gemeinde sich noch mehrere dergleichen auf den umliegenden Feldern befunden haben, nach der Vereinödung aber... geebnet worden sein.
...Hügel 1, Höhe 5' 8'' Durchm. 45'; 2, 3'5'' Durchm. 30' (der kleinste), 5, 10' Durchm. 85'
Dieser Hügel (5) wurde im Jahre 1830 von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Waldburg-Zeil im Verein mit dem verewigten Grafen Ferdinand von Waldburg-Zeil, Pfarrer in Aichstetten zur Untersuchung auserwählt.... [W.Z. Fürst Spuren der Vorzeit in der Umgegend von Aichstetten; in: Württembergische Jahrbücher, 1835, S. 398 ff]
Grabhügelgruppe der Hallstattkultur (8.-5. Jh.v.Chr.). Ein Hügel der heute abgetragenen Gruppe erbrachte zahlreiche Brandbestattungen mit reichen Schmuckbeigaben aus Bronze. Auch bei den übrigen Hügeln, deren Lage im Wiesengelände noch sichtbar ist, muß mit in die Erde eingetieften Gräbern gerechnet werden. (Parz.514,871; TK 8026 FK SO-5869 [Ortsakten LDA Tübingen
s.a.: Krahe 248 Nr.1-Zürn, Grabfunde 116 Nr. 222]

15 v.Chr.

Kaiser Tiberius besiegt die Brigantiner; das Gebiet kommt zur römischen Provinz Raetia mit Hauptstadt in Augsburg [Das Land Baden-Württemberg, Bd. VII, S.629 f