Von 1500 - 1599

1500  14.4. 
Johannes von Waldburg stiftet in die Stadtpfarrkirche in Wurzach eine Kaplanei zu Ehren der Hl. Dreifaltigkeit und weist ihr als Einkommen elf Malter Roggen, elf Malter Vesen und neunzehn Malter Haber von dem Zehnten in Aichstetten zu. [Vochezer 2,1900,S. 418; Original: Fürstl. Archiv Bereich: Zeil_Wurzacher Archiv 3, 18]

1509 -  1806
Altmannshofen ist bayrisches Ritterlehen [Entwurf Merktsche Gedenktafel]

1511  21.7.
Die im Amt Aichstetten wohnenden Untertanen Georgs von Waldburg vergleichen sich mit Johann von Königsegg, Freiherr zu Aulendorf wegen einer Abgabe betreff des Illerzolles. [Rauh,1964,S. 56; Orig.: fürstl. Archiv Wurzach 524]

1511  - 1513 
Berthold von Altmannshofen ist Pfleger der Deutsch-Ordensniederlassung Ortelsburg. [Schwanzer, S.70, nach Voigt, Namenskodex der Deutschen Ordensbeamten.]

1516  7.2.
Moritz von Altmannshofen bekommt vom Abt von Kempten die weltliche Vogtei der Grafschaft Kempten für ein Jahr. Sein Amtssitz ist auf der Burg Wolkenberg. Er ist letztlich bis 1526/27 Vogt der Grafschaft. [Schwanzer, S.70; nach Dienstrevers im Staatsarchiv München]

1517 

Berthold von Altmannshofen, der Sohn von Moritz, hat am Hof des Kurfürsten Friedrich von Sachsen das Amt des Oberschenken. (Es entsteht die sächsische Linie, die im 18.Jh. ausstirbt) [Schwanzer, S.74]

1521
+Im Jahre 1827 wurde im Zeilischen Archiv eine Kaufurkunde vorgefunden, Vermögen welcher Balthasar Schaber Priester Vicary in Aichstetten im Jahr 1521 einen Hof in Altmanspeyr samt dem Agenbüchel für 900 (Pfund) Heller von dem Spital Memmingen eigenthümlich Steur, Frohn, und Abgab frei erkauft habe. die Urkunde ist vom Montag nach Cantate 1521. [Pfarrchronik Bd.I, S.59]

1525  3.3.
Die Bauern des Truchsessen Georg von Waldburg bildeten den Haufen "auf  Wurzacher Haide" und wählten den neugläubigen Pfarrer Florian von Aichstetten zum Hauptmann und forderten das lautere Evangelium und das göttliche Recht. [Vochezer 2,1900,S. 517]

1525  14.4. 
Truchseß Georg von Waldburg mit den Truppen des Schwäbischen Bundes schlagen in Wurzach die aufständischen Bauern unter Pfaff Florian von Aichstetten. [Das Land Baden-Württemberg, Bd.VI , S.635]

1525  17./18.4. 
Die Bauern und der schwäbische Bund stehen sich in Weingarten gegenüber; es kommt zum sog. Weingartner Vertrag. [Das Land Baden-Württemberg]

1525  19.4.
Truchseß Georg von Waldburg bemerkt in einem Brief an den Bund, das die oberen Allgäuer und etliche von Memmingen, ungefähr 8000 Mann, sich in seine Herrschaft Aichstetten begeben haben. [Vochezer 2,1900,S. 555]

1525  2.5. 
Der Oberallgäuer Haufen unter der Führung von Knopf von Leubas verweigerte die Ratifikation des Weingartner Vertrages und berief alle seine Mitglieder nach Aichstetten. Die Unterallgäuer werden zum Anschluß aufgefordert und sich nach Aichstetten zu begeben. Man wolle von dort aus nach Wolfegg und Waldsee ziehen und dort am 4. Mai zu morgen essen. 
[Vochezer 2,1900,S. 580 u. 583]

1525  15.7. 
Die Truppen der Bauern ziehen sich an der Leubas vor den Truppen des Truchseß Georg aus ihren Stellungen zurück. Aus:  [Das Land Baden-Württemberg, Bd. VI,S.635]

1525
Der mit einigen Bauern gefangen genommene Pfarrer von Kellmünz wird auf Bitten von Moritz von Altmannshofen, Vogt der Grafschaft Kempten, nicht hingerichtet. aus:  [Schwanzer, S.71]

1525
Beschreibung des Bauernkrieges aus der Pfarrchronik Bd.I, S.60: 
In diesem Jahr (1525) brach der fürchterliche und wegen seiner Schröcken = Scennen (?) allgemein berühmte Bauernkrieg auch in Schwaben aus, wo auch die Unterthanen des Freyherrn Georg des III.ten Truchseß zu Waldburg fünf tausend Mann stark gegen ihren eigenen Herrn, unter dem Vorwand, das reine Evangelium zu verteidigen, aufstanden, und erwählten sich, nach Ausweiß der Chronik der Truchsessen von Waldburg,:,: ===== Einen Pfaffen, so von dem Herrn Georg belöhnt war, zu ihrem Herrn und Hauptmann ===== hieß Florian, und war der erste bekannte Pfarrer in Aichstetten. == Dieser Florian nun zog. nachdem sich noch mehrere Bauern, zu denen besagten Truchseßischen Untertanen gesellet haben, so daß ihre Zahl auf 8000  Mann anwuchs, mit ihnen wirklich gegen das, dem Herrn Georg zugehörigen Schloß Wolfegg, und fing selbes an zu belagern, wogegen sich aber des Herrn Jörgen Amtleute und Diener, samt die daßigen Geistlichen und etlichen Knechten so tapfer wöhrten, daß ihnen die Bauern nichts abgewinnen konnten. === Da aber Florian erfuhr, daß Herr Georg mit dem schwäbischen Bundes Heer gegen ihn im Anzug war, zog er unverichter Dinge von Wolfegg ab und begab sich mit seinem rebellischen Bauernhaufen nach Wurzach, wo er sich hart an besagtes Städtchen lagerte,  so daß er das große sogenannte Wurzacher Ried auf seinem Rücken hatte. - Herr Georg marschierte mit den seinigen schnell auf dieselben los, besetzte am Charfreitag in Höhe gegenüber mit Stücken, stellte sich in Schlachtordnung, und ließ denen Bauern, durch einen alten Mann, den er ungefähr gefangenbekommen, noch einmal Gnade anbieten, mit dem Beding, daß sie den Pfaffen Florian herausgeben, und ihre Wehr und Waffen ablegen sollten. - Die Bauern aber erhielten eben zu dieser Zeit neue Verstärkung von 1500  Mann, welches sie so verwegen machte, daß sie keinen gütlichen Vergleich Gehör geben wollten. - Es wurde also Lerm geblasen, und der Truchseß ließ seine Geschütz dreimal auf die Bauern abfeuern, welches eine so starke Wirkung tat, daß die Bauern in großer Unordnung auseinander liefen, und teils in das Ried, teils in die nahe gelegenen Waldungen flohen.   === Hierauf ließ ihnen Herr Jörg mit einem Teil seiner Reiterei über den kleinen Fluß Ach nachsetzen, welche auch noch viele Bauern erstochen. ====
Herr Jörg lagerte sich hierauf wieder am Stadtlein Wurzach, welches sich auch mit vielen Bauern, die darin lagen, an ihn, gegen den Schwur, kein Gewehr mehr zu tragen  == ergab. - Wie es alsdann dem Pfaffen Florian ergangen hievon schweigt die Geschichte ganz, nur dies findet sich noch im Fürstlich-Truchseßisch-Zeilischem Haus Archiv, daß kurz darauf, einen Bauernknecht in Altmannshofen hinter der daßigen Mühle erstochen habe, und sich deswegen in die Schweitz flüchten müßen. Nach welchem von ihm nichts mehr gehört worden seye.

1528  14.5.
Moritz von Altmannshofen, konstanzischer Vogt zu Markdorf schlichtet in Überlingen eine Streitsache zwischen der Stadt und Christoph von Werdenberg. [Schwanzer, S.71]

1530  21.9.
Kaiser Karl V. verleiht auf dem Reichstag dem Truchsessen Georg von Waldburg  die besondere Gnade, daß er und seine Nachkommen in seinen Herrschaften und Gebieten Zollstätten zu Aichstetten und Baienfurt aufrichten und Zoll erheben dürfe, und zwar von jedem Pferd, das an einem mit Kaufmannsgut beladenen Wagen oder Karren durch seine Herrschaft geht, zwei Kreuzer, bei leerem Wagen einen Kreuzer. [Vochezer 2,1900,S. 691] nach dem Entwurf zu den Merktschen Gedenktafeln handelt es sich um das Haus Nr. 28, Haggenmüller

um 1530
Die Herren von Landau-Lautrach übernehmen nach dem Tode von Moritz von Altmannshofen den Rest der Herrschaft Altmannshofen [Allgäuer Geschichtsfreund, 1898, S.54 ff]

1535  19.3.
Truchseß Wilhelm von Waldburg, Schweikhart von Gundelfingen und Truchseß Jakob von Waldburg urteilen als Schiedsrichter in dem Streit zwischen Freiherrn Johannes von Königsegg und den truchsessischen Untertanen in den Pfarreien Aichstetten, Hauerz, Seibranz, Ellwangen und Dietmanns. Diese waren 1525 vor sein Schloß Marstetten gezogen, dasselbe mit Gewalt eingenommen, Silbergeschirr, bares Geld, Kleider, Korn, Wein, Bettgewand, Kleinodien, Leinwand, Flachs, Hanf, Büchsen, Pulver, Harnisch, Waffen, Eisen, Fleisch, Schmalz, Salz, Zugemüse, Roß, Vieh, Schwein, Heu und Stroh, auch einen merklichen Hausrat, Meßgewand, Meß_ und Gebetbücher und andere fahrende Habe genommen, die Einbau, Zimmer und Gemach beschädigt, zerschlagen, zerbrochen und zersengt und das alles unnutz gemacht und dadurch einen Schaden von mehr als 3000 fl. zugefügt haben. [Vochezer 2,1900,S. 772; Orig: fürstl. Archiv Zeil_ Wurzach Nr. 504]

1538  15.12. 
Die Städte Memmingen, Lindau, Ravensburg, Wangen, Isny und Leutkirch legen Widerspruch gegen das Zollprivileg von 1530 ein. ..." einen neuen Zoll in seinem Dorf Aichstetten, wo die meisten Wagen und Kaufmannsgüter, zudem Wein, Korn und anderes, so von Frankfurt, Nürnberg und anderswoher in unsere Gegend herauf und von da ins Welschland durchgehen..." [Vochezer 2,1900,S. 776; Original im Stadtarchiv Augsburg]

1539
Die Herrschaft Altmannshofen geht durch Kauf an die Herren von Landau und wird mit Waizenhof vereinigt; die hohe Gerichtsbarkeit liegt bei der Grafschaft Zeil, die niedere bei den Herrschaftsinhabern. [Das Land Baden-Württemberg Band VII]

1539  29.7.
Berthold, Sohn des verstorbenen Moritz von Altmannshofen, verzichtet auf dem kaiserlichen Hofgericht in Rottweil gegen 2000 fl. auf seine Erbansprüche zugunsten von Heinrich von Landau. [Schwanzer, S.74, nach Urkunde im Archiv Zeil]

1548
Kirche: Dachziegel mit Jahreszahl 1548 bei Neueindeckung der Kirche 1818 gefunden [Pfarrchronik]

1559 - 1567.
Peter Greuter aus Aitrach klagt vor dem Reichskammergericht gegen Kaspar Epp Gerichtsweibel zu Aichstetten.; 1556 wurde vor dem Gericht in Aichstetten gegen Peter Greuter eine Anklage wegen unbefugtem Holzhauen am "Dalmensberg" in waldburgischer Obrigkeit, wofür Peter Greuter mit 620 Pfund Heller Strafe belegt wurde. Peter Greuter als Untertan des Johann Jakob Freiherr zu Königsegg_Aulendorf, beruft sich darauf, mit Erlaubnis des obrigkeitlichen Holzwartes gehandelt zu haben, und daß die 1. Instanz keine Rechtsgewalt über ihn hatte. [Original: HStASt C 3 Bü 1385]

1567  16.12.
Georg von Frundsberg vermittelt in Aichstetten einen Streit zwischen Jakob von Waldburg und Heinrich von Landau zu Altmannshofen, wegen des Brückenzolls zu Altmannshofen und der Fischrechte in der Aitrach. 1. sollen die Truchsessischen Untertanen zu Aichstetten und die dorthin Pfärrigen von dem, was sie auf ihren Gütern bauen, ob sie schon über die Brücke zu Altmannshofen auf den Markt führen, und was sie von anderen Orten zu ihrer Haushaltung, auch die Wirte zu Aichstetten zu Erhaltung der Wirtschaft einkaufen und über die Brücke fahren, sollen sie von jedem Wagen vier und von jedem Karren zwei Pfennig zahlen, dagegen aber von jeder Baulast an der Brücke frei sein; 2. sollen sich der von Landau und seine Untertanen des Holzzolls von dem Holz, so an die Aitrach verkauft wird nicht weigern; 3. wurde das Fischen in der Aitrach geregelt; 4. wenn die truchsessischen Untertanen durch Holzflösen an der Brücke Schaden tun, so sollen sie auch denselben vergüten. [Vochezer 3,1908,S. 457]

1570  29.4.
Erbtruchseß Jakob Freiherr zu Waldburg, Herr zu Wolfegg, Waldsee, Zeil und Marstetten, verkauft zugleich im Namen seiner Brüder Johann, Philipp und Georg dem Biberacher Frühmesser Georg Scherrich für 1100 rh. fl einen Zins von 55 rh. fl aus ihrem Dorfe Aichstetten (Aychstetten) bei Zeil, das dem Spital Memmingen um 6000 fl Hauptgut, der Barbara Ungelter zu Memmingen um 2000 fl, dem Marck Stebenhaber zu Lobenhausen um 3000 fl, dem Wolf Dietrich Lauppin zu Memmingen um 4000 fl und dem Bürger und alten Stadtammann zu Memmingen Erasmuß Geßler um 2000 fl verschrieben worden ist.[Original; Spit.A. Biberach U 2493]

1578  23.6.
Jakob von Waldburg leiht sich bei seiner verwitweten Tante Katharina, Gräfin zu Tübingen, 3000 Gulden zum Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses Wolfegg und verschreibt ihr jährlich 150 Gulden Zins von seinen Dorf Aichstetten. [Vochezer 3,1908,S. 485]

1583
ältestes in Zeil aufbewahrtes Urbar der Gemeinde [Zeiler Archiv] untere Mühle als Erblehen der Grafschaft Zeil

1587
Da in der Herrschaft Zeil nirgends Schulmeister sind, wird verordnet, daß jede Pfarrgemeinde einen aufnehme. - Die Meßmer wolle man fortschicken; die Communen wollten letztere neben den Schulmeistern behalten, was ihnen gestattet wurde. [nach: fürstl. A]rchiv Zeil; Kanzlei-Protokoll, 1587 Fol. 10-11
Jakob von Waldburg tauscht mit seinem Unterammann der Herrschaft Waldburg Hans Forstenheißer drei Güter zu Mollen und erhält dafür dessen Güter in Aichstetten. [Vochezer 3,1908,S. 507; Orig.: Wolfegger Archiv Nr. 1805]
27.11. Jakob von Waldburg schließt in Anerkennung der für den Schloßbau zu Wolfegg geleisteten Fuhren, Fronen und dem Bauschilling, bezüglich der Frondienste Verträge auf fünfzehn Jahre ab und zwar mit den Untertanen des Gerichtes Essendorf, der Herrschaft Schwarzach, Eberhardszell, Schweinhausen, Waldburg, des Gerichts zu Haisterkirch, Aichstetten und mit Österreich wegen dessen Untertanen. [Vochezer 3,1908,S. 507]

1588  17.6.
Jakob von Waldburg vereinbart mit Haug, Vogt von Summerau zu Praßberg einen Lehentausch. Jakob tritt die Lehensgerechtigkeit von zwei Wiesen, zwei Höfen und zwei Gütern gegen die Lehensgerechtigkeit Haugs in Dorf und Pfarrei Aichstetten ab. [Vochezer 3,1908,S. 525; Kopie im Wolfegger Archiv Nr. 16139]

1590
Aufgrund des Entstehungsdatums im Kruzifix der St. Wolfgangskapelle schließt die Pfarrchronik, daß die Kapelle bereits zu diesem Zeitpunkt bestanden hat. [Pfarrchronik Bd.I, S. 22 ]